Silvesterlauf: Mit viel Lust durch den Frost

Bei seinem zweiten Gesamtsieg in Fuchsstadt stellt René Amtmann (TSV Thüngersheim) einen neuen Streckenrekord auf.

 

Das Auge läuft ja schließlich auch mit. Weshalb der Fuschter Silvesterlauf ein kleiner Naturgenuss war. Der klirrende Nachtfrost hatte die Flora mit einer zart-weißen Schicht bedeckt, die das Saaletal beinahe märchenhaft erscheinen ließ. Eine von Eiskristallen geprägte Landschaft, die es mal wieder zu erobern galt am letzten Tag des Jahres. Zum Ober-Conquistador gekrönt wurde René Amtmann. Der 22-Jährige gewann schließlich und verbesserte mit der Siegerzeit von 23:41 Minuten um fünf Sekunden den Streckenrekord, den Markus Unsleber im Jahr zuvor aufgestellt hatte. Zweiter mit nur zehn Sekunden Rückstand war da der Läufer vom TSV Thüngersheim, der wiederum ein Jahr früher erstmals den über 6,8 Kilometer gehenden Silvesterlauf gewonnen hatte in 25:28 Minuten.

Ein Sprint am letzten Berg

 

"Ich hatte mir schon das Ziel gesetzt zu gewinnen", sagte René Amtmann, der sich seit seiner ersten Teilnahme vor sechs Jahren stetig steigerte. Und der in Martin Ankenbauer vom TSV Rannungen einen ebenbürtigen Konkurrenten hatte, der lange Zeit vorne lag. "Am letzten Berg habe ich nochmal einen Sprint ansetzen und Martin überholen können", berichtet der Sieger, der großen Wert auf Kraft- und Athletiktraining legt und nach jedem Dauerlauf Rumpf- und Stabilisationsübungen macht. "Das sorgt für eine größere Körperspannung in der Hüfte, was mir gerade bei solchen Anstiegen wie am Schluss dieses Laufes entgegenkommt", sagt der Zeller, der Berg- und Crossläufe mag, seine sportlichen Ambitionen aber auch auf der Tartanbahn hat. Ende März stehen in Regenburg die Bayerischen Meisterschaften über 10 000 Meter auf dem Programm des 22-Jährigen. "Meine Bestzeit liegt bei 33:43 Minuten. Wenn ich das bestätigen könnte, wäre das super", sagt Amtmann, der bereits beim Auslaufen war, während andere Läufer noch fix und fertig nach Luft japsten.


"Besser als gedacht"

Der noch "einkassierte" Martin Ankenbauer grämte sich indes keineswegs über den verpassten Sieg. "Ich bin eine gute Zeit gelaufen, besser als gedacht. Am Ende hat etwas die Kraft gefehlt. Der Schlussanstieg zieht doch doch ganz schön hin", sagt der 27-Jährige, der mit der Kälte ebenfalls keine Probleme hatte, sogar von guten äußeren Bedingungen sprach, "weil die Strecke fest und damit griffig war". Fünfmal die Woche treibt der gebürtige Pfändhäuser Sport, meistens aber fernab der Heimat. "Ich wohne in Heidelberg, studiere in Worms und bereite mich jetzt auf das Steuerberater-Examen vor. Silvester feiere ich aber daheim, weshalb ich in Fuchsstadt mitmachen konnte."

108 Teilnehmer hatten sich insgesamt auf die Socken gemacht, nur einmal waren es mehr, im Jahr 2006 mit 112 Startern. Schon interessant, wer da so alles nach Fuchsstadt kommt. Wie der Waliser Kelsham Hanna, der für den Southhampton Athletic Club antrat und mit der Zeit von 27:45 Minuten starker Dreizehnter wurde, unmittelbar vor Reinhart Vogler vom TV Bad Brückenau.

 

Quelle:  http://www.infranken.de/regionalsport/bad-kissingen/exklusiv/Silvesterlauf-Mit-viel-Lust-durch-den-Frost;art148019,2439508

 

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