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 Silvesterlauf: Premierensieg und ein Rekord

Bei seiner ersten Teilnahme gewinnt Florian Pasztor den Fuschter Silvesterlauf vor Titelverteidiger Markus Veth.

 

Neun Grad. Eine leichte Brise. Viele Wolken, aber kein Niederschlag. Ein bisschen langweilig kommt das Wetter daher am letzten Tag des Jahres. Aber es sind gute Bedingungen für den 14. Fuschter Silvesterlauf. Sobald unten im Dorf die Läufer auf die 6,8 Kilometer lange Runde geschickt werden, kehrt am FC-Sportheim so langsam Leben ein. Immer mehr Neugierige wallen den Kohlenberg hoch. Während ein Teil des Helferteams die Zeitnahme-Technik mit bewährten Handgriffen installiert, wandern immer mehr Blicke den Kohlenberg hinunter, wo irgendwann der kommende Sieger um die Biegung kommen muss. Ein Sprint-Duell wird es diesmal nicht geben, zu komfortabel ist der Vorsprung von Florian Pasztor, der nach 24 Minuten und 31 Sekunden und nach Luft japsend das Ziel erreicht.

Ein Premieren-Gewinner und ein gänzlich unbekanntes Gesicht. "Ich bin zu Besuch bei meinen Schwiegereltern in Bad Kissingen, und da war für mich schnell klar, dass ich hier mitmache", erzählt der 35-Jährige, der für die Stadtwerke München startet und seine Stärken vor allem über zehn Kilometer und im Halbmarathon besitzt. "Normalerweise sind wir zu Silvester immer in Südtirol, dort immer auch sportlich unterwegs gewesen, aber mit zwei kleinen Kindern war uns das jetzt zu stressig", sagt Florian Pasztor mit oberbayerischem Zungenschlag. Das wellige Streckenprofil hatte sich der Pfaffenhofener im Internet zwar angesehen, "aber spüren tut man es erst, wenn man unterwegs ist. Außerdem bin ich erst vor einigen Tagen wieder ins Training eingestiegen, dafür haben sich die Beine gut angefühlt. Der Grad der Steigung hier hat mir echt gelegen, obwohl ich hinten raus schon beißen musste", sagte Pasztor. Und versprach: "Wenn ich Silvester wieder hier verbringe, komme ich auf alle Fälle wieder."

Im Vorjahr hatte Markus Veth erstmals diesen Lauf gewonnen mit der Siegerzeit von 24:46 Minuten, konnte aber trotz zwischenzeitlicher Führung mit dem zweiten Platz diesmal sehr gut leben. "Ich war zuletzt etwas erkältet und muss auch mal eine Winterpause einlegen. Wäre ich fit gewesen, wäre vielleicht was drin gewesen", sagte der Läufer vom TSV Rannungen, der in der neuen Saison wieder einen Spitzenplatz beim RGC-Cup anstrebt.

Unangetastet blieb der Streckenrekord (23:41) von René Amtmann vom TSV Thüngersheim . Markus Unsleber ist immer ein Kandidat für eine Bestzeit. Nach einigen Jahren der Abstinenz war der mehrmalige Ironman-Teilnehmer mal wieder nach Fuchsstadt gekommen, mit seinem jüngeren Bruder im Schlepptau. "Markus hat mich angespornt, hier dabei zu sein und hat mir auch auf der Strecke sehr geholfen", sagte Timo Unsleber, der vorsichtig eine Zeit von unter 30 Minuten angepeilt hatte und selbst staunte über die Zeit von knapp unter 27 Minuten, was sogar den dritten Platz bedeutete. "Natürlich bin ich da mehr als zufrieden", sagte der 31-Jährige, der gerne bergwandert, dazu dreimal in der Woche läuft und ins Fitnessstudio geht. "Wenn es sich ergibt, mache ich auch mal einen Lauf in der Gegend mit, aber Wettkämpfe außerhalb des Landkreises sind nicht mein Ding." Und Markus Unsleber? Der 43-Jährige hatte dem kleinen Bruder gerne den Vortritt gelassen und sich zurückgenommen: "Ich wollte ihn nicht reinstressen. Das war schon wichtig, dass Timo sein eigenes Tempo läuft."

Unter den Besten waren einmal mehr Simon Bolz und Jogo Feser zu finden aus der Landesliga-Elf des FC Fuchsstadt . "Die zwei bekommen dafür gerne einmal trainingsfrei", stellte mit Martin Halbig der Trainer in Aussicht. Und könnte sich vorstellen, die Mannschaft beim nächsten Mal komplett auf die Runde zu schicken als teambildende Maßnahme - inklusive Trainer. "Ich war ja schon mehrmals dabei. Da bricht sich keiner einen ab, wenn er da mitläuft. Das wäre übrigens auch für andere Vereine interessant als Jahresabschluss." Zustimmung bei Sebastian Wendel, der wie in den vergangenen Jahren mit Kumpels von der DJK Büchold an den Kohlenberg gekommen war. "Eine super Sache ist das hier und für uns an Silvester schon so etwas wie ein Pflichttermin nach dem ganzen Weihnachtsessen", sagt der 30-Jährige, der dann selbst die Werbetrommel rührt und auf den Osterlauf der DJK Büchold am 21. April verweist. Auch das eine willkommene Gelegenheit, sich etwaige Feiertags-Pfunde abzutrainieren.

Eine rundum positive Bilanz zog Karl-Heinz Manninger. "Mit 130 Läufern gab es einen Teilnehmer-Rekord. Und es ist nichts passiert, das ist das Wichtigste. Die Strecke war schon ein wenig schmierig", sagte der Chef-Organisator, der sich auf ein eingespieltes Helferteam von den Fuschter Eul's und den FC-Fußballern verlassen kann. Und sich bestätigt fühlen durfte ob der Unkompliziertheit dieser Veranstaltung, zu der Bürgermeister Peter Hart traditionell den Startschuss gibt. Was auch wörtlich zu nehmen war, nachdem im Vorjahr die Waffe ihren Dienst versagt hatte. "Ich hatte diesmal wohl die richtige Munition", schmunzelte das Ortsoberhaupt, während sich die Läufer auf die bewährte Runde machten. Kurz vor dem Start bestens instruiert von "Heinzi" Manninger, der die Strecke am Morgen zum ultimativen Check noch einmal abgelaufen war. "Da denken manche, sie können den Berg runter Gas geben. Aber in der einen Kurve funktioniert das nicht, da hat es schon einige auf den Bauch gewedelt."

Männer 1. Florian Pasztor ( Stadtwerke München ) 24:31; 2. Markus Veth (TSV Rannungen) 25:21; 3. Timo Unsleber (SV Langendorf) 26:49; 4. Markus Unsleber (Tausendfüßler) 26:51; 5. Mario Beckert (SV Herschfeld) 26:58; 6. Bernd Wächter ( TV Bad Brückenau ) 27:08; 7. Johannes Zink (Langendorf) 27:15; 8. Markus Reuther (Tausendfüßler) 27:30; 9. Simon Bolz (FC Fuchsstadt /schnellster Fuchsstädter) 27:35; 10. Sebastian Wendel (DJK Büchold ) 28:09.

Frauen 1. Johanna Heinbuch (Sterbfritz) 28:20; 2. Korinna Lerch (TV/DJK Hammelburg) 31:50; 3. Sabine Müller (You! Personal Fitnesslounge) 34:07; 4. Konstanze Bigos (Bad Kissingen) 34:57; 5. Ingeborg Joa (TV/DJK Hammelburg) 35:48; 6. Patricia Schodorf (TV/DJK Hammelburg) 36:02; 7. Petra Becker (Raumharmony) 36:47; 8. Judith Heinbuch (Sterbfritz) 36:50; 9. Jana Müller (FC Schwärzelbach ) 37:06; 10. Heike Preuss (Tausendfüßler) 37:26.

Quelle: https://www.mainpost.de/sport/badkissingen/badkissingenif/sport/exklusiv/silvesterlauf-premierensieg-und-ein-rekord;art513511,10144155

 

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